Besuch im Internationalen
Maritimen Museum Hamburg
im November 2008
Hamburger Schietwetter, Kindertag mit
ermäßigtem Eintritt, Ferien vorbei, keine Schlangen mehr – also
los.
Eine grandiose Leistung ! Was hier
gezeigt wird, ist wirklich einmalig. Mit dem Enkel im Schlepp, und
wohl auch sonst, mit nur einem Besuch nicht zu erfassen.
Es wird tatsächlich die Entwicklung
des Schiffbaus und seine Bedeutung für die Menschheit in allen
Aspekten dokumentiert und optimal präsentiert. Jedenfalls habe
ich nichts vermisst. Die Modelle sind richtig gut gemacht.
Die Dioramen im kleinen Maßstab in hervorragender Qualität
bieten eine Fülle von Ideen zur Präsentation der eigenen
Sammlung. Da muss ich öfters hin. Eine uneingeschränkte Empfehlung
für jeden Schiffsinteressierten und Hamburgbesucher.
Zu den Wikingmodellen.
Hier sieht es anders aus, für
mich etwas enttäuschend. Vielleicht war auch nur meine Erwartungshaltung
zu groß, weil Peter Tamm doch durch einen kleinen Wiking-Frachter
den Anstoss für sein Lebenswerk erlebte.
Wiking wird als einziger Hersteller
durch eine eigene Abteilung geehrt, das ist anzuerkennen. Der Bedeutung
wird aber nur ungenügend Rechnung getragen. Hier habe ich erwartet,
dass auf die immense Bedeutung für den Formenbau und die Gusstechnik
eingegangen wird, und das nicht nur für den Modellbau ! Dem Konzept
folgend wäre hier eine Präsentation der gusstechnischen Entwicklung über
Schiefer bis Grope erforderlich gewesen. Einen Hinweis darauf, dass
Peltzer den angenäherten Massstab 1:1250 zum Standard machte,
konnte ich nicht finden. Dort wird auch Bassett-Lowke, wohl die „Initialzündung“ Peltzers,
in einer Vitrine gezeigt. Sehenswert. Pilot kommt nicht vor, wäre
in diesem Zusammenhang aber angebracht.
Mir ist nicht bekannt, wer die Modellauswahl
getroffen hat. Das geht mit Sicherheit erheblich besser, denn ich glaube
nicht, dass das alles ist, was Peter Tamm im Keller hat. Hier wird
Effekthascherei mit der Masse an getarnten „Grauen“ betrieben.
Und die sind nun wiederum nur eine Randerscheinung. Dann wären
konsequenterweise auch Informationen über den (zwangsweisen) Einsatz
der Modelle im Krieg zwingend gewesen.
Mit Verlaub – meine eigene, recht
bescheidene kleine Sammlung ist im Vergleich zum Gezeigten qualitativ
besser. Das Schnell- und das U-Boot sind natürlich sehr schön,
sieht man als Normalsterblicher nicht oft. Positiv finde ich
auch, dass auf „restaurierte“ Modelle verzichtet wird,
soweit ich das sehen konnte. Gut 60 Jahre alte Schiffchen haben nun
mal ihre „Falten“. Ich halte nichts von „Liftungen“ und „Restaurierungen“.
Gut, sicherlich eine Sache des Konzeptes,
weil es Peter Tamm eben um die Bedeutung der Schifffahrt generell geht
und nicht vorrangig um 1:1250 - Modelle. Wovon dann allerdings eine
immense Masse gezeigt wird. Dicht an dicht, da geht der Überblick
sehr schnell verloren, wenn er denn vorhanden war. Die Sortierung nach
Ländern erschließt sich mir nicht, dem Konzept folgend.
Fazit:
Eine
ganz grosse Leistung, erstklassig und den verhältnismäßig
geringen Eintritt allemal wert. Das muss man gesehen haben ! Auch wenn
Wiking dabei leider nur eine, für meine Begriffe vernachlässigte,
Randerscheinung ist.
*******
Die
Qualität der Fotos ist nicht so berauschend. Blitzen ist nicht
gestattet, hab mich dran gehalten. Und der Enkel wollte beschäftigt
sein...
Grossmodelle
- die ruhige Hand müsste man haben.... Die
QM 2 aus 780.000 Legosteinen
Dschunke
Deck
9, dort stehen die 1:1.250 nebst Wiking
Die
Wiking - Ruhmeshalle
Auf
dem Foto oben links, hinten an der Wand unter der Karte
Viele getarnte "Graue"
Links ein englisches Hafen-Diorama, rechts
die Kaiserliche Marinewerft Wilhelmshaven
Die Masse der unterschiedlichsten 1 :
1.250 Modelle aller möglichen Hersteller
Die Museums - "Werft",
beneidenswert ausgerüstet....
Besuch im Internationalen Maritimen
Museum Hamburg
im April 2010
Neue Exponate, weniger getarnte Graue,
dafür eine Grundlagendarstellung über die Gusstechnik von
der Formerstellung bis zum Guss - sehr gut und ausgesprochen informativ
!
Diesmal ohne Enkel im Schlepp, schlimmer
: ein Vertreter der Räderzunft vom WSN aus Köln. Glücklicherweise
gibt es ein festgelegtes Ende der Öffnungszeit :-)) Was Kerstins
Beitrag in der Online-Zeitung Mai 2010 irgendwie relativiert ;-)
Hoffentlich ist der Gute nicht in irgendeiner Form infiziert worden.
Würde mir unendlich leid tun. Wirklich !
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